Geschmeidige Tubenklänge

Ein Artikel aus dem Erdinger Anzeiger vom 5. Januar 2015:

Beim Neujahrskonzert in der Kirche St.Peter in Wörth begeisterten das Klarinettenensemble AIRding4reeds und das Tubaquartett 800 Pfund.
Holzblasinstrumente und schweres Blech sorgten am Samstagabend für ein vergnügliches und virtuos dargebotenes Neujahrskonzert in der gut besuchten Kirche St. Peter in Wört. Es spielten das Klarinettenensemble AIRding4reeds mit Stefan Denk, Claudia Hirsch, lf Kiesewetter und Markus Renhart, sowie das Tubaquartett 800 Pfund mit Martin und Rainer Hirsch, Joseph R. und Florian Schachtner. In beiden Gruppen haben sich ausgezeichnete Musiker zusammengefunden.
Kerniges musikantisches Temperament und technische Raffinesse gingen Hand in Hand. Währedn AIRding4reed in Wörth schon öfter zu hören waren, zumal Klrinettist und Kreismusikschullehrer Markus Renhart dort wohnt, leistete man für das Tubaquartett „Geburtshilfe“, wie es Leiter Martin Hirsch in seiner originellen Begrüßung formulierte. Denn 800 Pfund war zum ersten mal öffentlich zu hören und auf Einladung der Klarinettisten bei unwirtlichem Eisregen nach Wörth gekommen.
Kennt man Martin Hirsch als umsichtigen Dirigenten der Erdinger Stadtkapelle, die im November zum Kulturpreisträger gekürt wurde, so erlebte man ihn mit seinen Ensemblemitgliedern als versierten Instrumentalisten. Es war schon verblüffend, wie geschmeidig und wenig vier Tuben im Zusammenspiel klingen können. Und wenn das 800 Pfund schwere Quartett volltönend loslegte, dann vibrierte der gesamte Kirchenraum aufgrund der Resonanzen. Auch „Eine kleine Nachtmusik“ von Wolfgang Amadeus Mozart, diese charmante Serenade, erklang im reinen Tuba-Sound und bescherte den Zuhörern ein witziges Klangerlebnis – temporeich beschwingt und zugleich bodenständig geerdet. Festliche Üppigkeit strahlte die Interpretation des Bachchorals „Jesus bleibet meine Freude“ aus.
Tänzerische Eleganz und angestrengte Musizierlust vermittelte AIRding4reeds. Scheinbar ganz lässig griffen die Töne ineinander und entwickelten mitreißende Melodien. Das Klarinettenquartett unternahm Ausflüge in die Barockzeit, die osteuropäische Folklore und die alpenländische Volksmusik, für die Renhart teils die Arrangements selbst geschrieben hatte. Als zum Finale noch Johann Strauß’ „Tritschtratsch Polja“ erklang, hätte man gerne mitgetanzt. Großer Applaus folgte, und so musizierten beim letzten Stück alle Holz- und Blechbläser volksmusikalisch im Oktett.