Schmissig, klassisch und niveauvoll

Ein Artikel aus dem Erdinger Anzeiger vom 14. Juli 2017:

Abwechslungsreich und anspruchsvoll war das Sommerkonzert an der Mädchenrealschule Heilig Blut in Erding. Eigentlich wollten die jungen Musiker ihr Können im Freien zeigen. Doch angesichts der unklaren Wetterlage entschieden sich die Organisatoren am Mittwochabend dafür, den Auftritt in die Turnhalle zu verlegen.
Dort zeigten die Jugendlichen ein breites Spektrum an Noten-Beherrschung. Schulleiter Josef Grundner, der sich bei heißen Temperaturen über eine gut besetzte Halle freute, bedankte sich bei den Mitwirkenden und meinte, es sei gute Tradition, vor Schuljahresende noch ein Konzert zu geben.
Mit den schmissigen Klängen des „Royal Crown March“ starteten die Musikklassen 5b/c quasi den ersten „Aufguss“. In ihrem Programm folgten der „Mango Tango“ und schließlich „Dr. Rock“, bevor Konrektorin Christiane Scharfe mit ihren Schützlingen der Klasse 6b „das Ergebnis von zwei Jahren“ präsentierte – eine Arbeit, die sich sehen lassen kann. Ihre Bläsergruppe intonierte zuerst „Shake, Rattle And Roll“, danach Klänge über ein kleines Mädchen aus Trinidad und führte Schottland-Melodien mit angedeuteten Dudelsack-Themen vor. Das Publikum, das vorwiegend aus Eltern, Geschwistern und Lehrern bestand, war begeistert und zollte den Musikern viel Beifall.
Höhepunkt des Abends aber war zweifellos der Auftritt des Jugend-Ensembles der Stadtkapelle Erding. Unter Leitung von Martin Hirsch spielten die Nachwuchs-Musiker neben einer klassischen Ouvertüre das südamerikanische Latin-Jazz-Stück „Oye Como Va“, weltbekannt geworden durch Star-Gitarrist Carlos Santana. Wie Stars wurde auch die junge Truppe von den Zuhörern belohnt, der Applaus steigerte sich gar bis zu heftigem Fußgetrampel.
Bevor sich sieben Zehntklässlerinnen mit Musik und Blumen von ihrer Lehrerin Christiane Scharfe verabschiedeten, hatte die Schulband noch einige schottische Weisen zum Besten gegeben und den Hit „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ aus dem Film „Das Dschungelbuch“.
Ja, es war in Summe ein gemütlicher, beschwingter Musikabend. Schade nur, dass der Funke für diesen Genuss nicht bei allen übersprang. So störten durch den Saal springende Kinder, und für einige Besucher schienen ein intensives Schwätzchen während des Konzerts oder ihr scheinbar unentbehrliches Smartphone spannender zu sein.

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