Erdinger Stadtkapelle beweist ihre Bandbreite – Volles Haus in der Stadthalle

Ein Artikel aus dem Erdinger Anzeiger vom 2. Mai 2017:

Nicht nur Volksmusik hat die Stadtkapelle Erding im Repertoire. Sie spielt ebenso Sinfonien und Heavy Metal. Das präsentierten die Musiker bravourös in der Erdinger Stadthalle.
Walter Dorn, Vorsitzender der Stadtkapelle Erding, konnte viel Lokalprominenz begrüßen. Umweltministerin Ulrike Scharf führte durchs Programm und gab Hintergrundinformationen zu den Komponisten und Stücken.
Unter der Leitung von Martin Hirsch eröffnete das Jugendorchester den musikalischen Frühling mit einem beschwingten „Libertango“ von Piazzolla, um dann gefühlvolle, aber auch lebendige Stücke von Stevie Wonder zum Besten zu geben. Dass den jungen Musikern diese Musik besonders gefiel, konnte man an den lächelnden Gesichtern und wippenden Füßen erkennen. Auch die Solisten des Jugendorchesters meisterten ihre Partien hervorragend. Mit „Oye Como Va“ brachten die Jugendlichen Latin-Jazz und spanischen Sonnenschein in die Stadthalle. Lang anhaltender Applaus zeigte die Begeisterung der Zuschauer in der gut gefüllten Stadthalle.
Nach einem kurzen Orchesterwechsel entführte die Stadtkapelle die Zuhörer mit Pauken und Trompeten der „Appalachian Overture, Op. 51“ in den Süden Amerikas, in die Zeit der Siedlertrecks und Westernfilme. Mit „Enigma Variation – Nimrod“ des Briten Edward Elgar, der mit „Land of Hope and Glory“ die inoffizielle Hymne England geschaffen hat, erfolgte ein gelungener Wechsel zur klassischen Musik.
Tosenden Applaus gab es für das „Marimba Concerto“. Die zarten, warmen und dann wieder vollen Töne, die Florian Eickhölter dem Marimbaphon bei seiner Premiere entlockte und das Zusammenspiel mit den jeweiligen Solisten und Musikinstrumentengruppen der Stadtkapelle bildeten eine perfekte Einheit. Eickhölter bediente dabei vier Schläger, wobei er mit geschickter Bewegung auch den Abstand der Schläger an jeder Hand verändern konnte.
Mit Gustav Holsts „Second Suite in F“, die an englische Militär- und Marschmusik erinnerte, ging es in den zweiten Teil des Abends. Hervorragend zum Ausdruck kam in „Elisabeth – The Musical“ die Zerrissenheit, die Melancholie und dann wieder das Jauchzen der Kaiserin. Ruhig beginnend war hier die Musik im Prolog, die immer mehr anschwoll, bevor sie in die Abgründe des „Totentanzes“ abdriftete und dann zur Walzermelodie überging.
Für die Romantiker folgte „Fly me to the Moon“ von Bart Howard, ein Jazzstück, das Frank Sinatra 1965 sang. Der Wechsel dieses romantischen und leidenschaftlichen Musikstücks zwischen Dur und Moll war für das Orchester kein Problem, und die Zuschauer wippten fröhlich mit.
Das „Latin Pop Special“ entführte mit südamerikanischer Musik und Kastagnettenklang die Zuhörer wieder in sonnig Gefilde, bevor mit Stücken der Gruppe Deep Purple Heavy Metal Musik Einzug in die Stadthalle fand. Es war fantastisch, wie die Musiker mit „Burn“, „Highway Star“ und vor allem „Smoke on the Water“ den Musikinstrument den Heavy-Metal-Sound entlockten.
Mit der sehr lebendigen Zugabe „Caribbean Hideaway“ beendete die Stadtkapelle Erding ihr hörenswertes Frühjahrskonzert. Das Publikum war begeistert.

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