So klingt unsere Jugend

Ein Artikel aus dem Erdinger Anzeiger vom 4. April 2015:

iPod, Spielekonsole und Smartphone? Unser Nachwuchs kann ganz andere Instrumente bedienen. Das Motto: Tuba statt You.tube

Ein Instrument spielen lernen? Pro und Contra

Contra
Heuzutage spielen immer weniger Jugendliche Musikinstrumente. Viele begründen dies mit dem großen Zeitaufwand, der durch das Üben, Musikstunden und das Spielen in Orchestern aufkommen kann. Dadurch komme Schule und Freizeit zu kurz. Auch für andere außerschulische Aktivitäten, wie zum Beispiel das Mitwirken in Vereinen, bleibe dann oft zu wenig Zeit. Ein weitere Faktor sind die Kosten beim kauf des Instruments, bei anfallenden Reparaturen und bei den regelmäßigen Unterrichtsstunden. Ebenfalls gestaltet sich der Transport großer Instrumente kompliziert. Schon mal versucht, ein Alphorn in einem Smart mitzunehmen?

Pro
Es hat aber viele Vorteile, die die Nachteile deutlich überwiegen. Beispielsweise gestalten Jugendliche die Freizeit durch das Üben mit einem Instrument sinnvoll, und es entwickelt sich zugleich ein neues Hobby, das sehr großen Spaß bringt.
Ein weiterer positiver Punkt sind die Fähigkeiten, die man sich durch das Erlernen eines Instruments aneignet. Neben dem Lesen von Noten lernt man auch die komplexe Musiktheorie mitsamt einiger Komponisten. Dadurch werden das Lernverhalten und das logische Denken stark gefördert.
Außerdem wird das Selbstbewusstsein durch Konzerte vor größerem Publikum enorm gesteigert, Die kleinen Erfolge motivieren wiederum, über Jahre hinweg weiter zu üben.
Außerdem hilft das neu gewonnene Selbstbewusstsein bei Vorträgen in der Schule und im späteren Berufsleben. Weiter zeugt dieses Hobby von Ehrgeiz, was Personalchefs in späteren Bewerbungen positiv bewerten werden.
Durch die Teilnahme an Wettbewerben und das Mitwirken bei Veranstaltungen lernt man neue Leute kennen, die das selbe Hobby ausüben. Auch das Mitwirken in Orchestern oder Ensembles prägt das Sozialverhalten der Jugendlichen, da man aufeinander hörne muss, um einen schönen Gesamteindruck zustande zu bringen.
Die Jugend von heute ist sehr medienbezogen, dies zeigt sich dadurch, dass kaum noch reale Freizeitangebote genutzt werden. Das Musizieren zum Beispiel ist ein guter Ausgleich zur Medienwelt, da es die Kreativität fördre und großen Spaß bereitet.

Auch Cosima Heilamier (Fagott, Jugendorchester) von der Stadtkapelle wurde zu Ihrer musikalischen Laufbahn interviewt.

Die Fagott-Meisterin
Cosima Heilmaier (8) aus Erding: „Vor drei Jahren habe ich angefangen, Fagott zu spielen. Die Musiklehrerin meiner Schwester hat mir angeboten, es auszuprobieren. Es hat mir vom ersten Moment an sehr gut gefallen, deswegen habe ich mich entscheiden Unterrichtsstunden zu nehmen. Vor meinem jetzigen Fagott, das ungefähr 2000 Euro gekostet hat, spielte ich auf einem etwas kleineren. Mir ist es von Anfang an nicht schwer gefallen, die Griffe zu finden. Meine Mama und mein Papa sind auch ganz stolz auf mich, besonders begeistert waren sie, als ich den ersten Preis bei „Jugend musiziert“ gewonnen habe. Außerdem bin ich beim Solo/Duo-Wettbewerb Landesbeste geworden. Momentan übe ich nicht so viel, aber auf Konzerte oder Wettbewerbe muss ich mich schon mal vorbereiten. Also habe ich auch noch genügend Zeit für meine Freunde, die es auch super finden, dass ich Fagott spiele.“

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