Beschwingt ins nächste Jahrzehnt

Ein Artikel aus dem Erdinger Anzeiger vom 30. April 2018:

Als „Erfolgsgeschichte“ bezeichnete Ulrike Scharf die Entwicklung der Stadtkapelle Erding. Die CSU-Landtagsabgeordnete engagiert sich im Vorstand der Stadtkapelle und führte am Samstagabend durchs Frühjahrskonzert. Besonders hob sie Walter Dorn als energiegeladenen Motor und den musikalischen Leiter Martin Hirsch hervor, mit dem man „unglaubliches Glück“ habe. Sie lobte auch die engagierten Musizierenden.

Beim gut besuchten Konzert in der Stadthalle begeisterte das 65-köpfige Ensemble mit einem vielseitigen, anspruchsvollen und unterhaltsamen Programm. Das Jugendorchester entfachte mit seinen Klängen frischen Wind, der von guter Laune und Abenteuerlust erzählte, und entführte mit „Aladdin“ von Alan Menken in ein orientalisches Musikmärchen.

Spannende Klänge und eine packende Rhythmik mit pointiertem Witz kennzeichnen das Werk „Slava“, das Leonard Bernstein seinem Freund, dem großen Cellisten Mstislav Rostropowitsch widmete, dessen Spitzname dem Stück den Namen gab. Mit dieser interessanten Komposition eröffnete die Stadtkapelle ihr Programm – eine raffinierte, jazzig angehauchte Nummer, die an pfiffige Zirkusmusik erinnerte. Großen Applaus gab es für den Saxophonsolisten Erik Marijanovic, der mit der Stadtkapelle die „Fantaisie pour Saxophone Alto“ von Jules Demersseman (1833-1866) spielte – ein Stück, das viele Klangmöglichkeiten des Instruments vorstellte, das 1840/41 von Adolphe Sax konstruiert worden ist. Der Erfinder war mit Demersseman befreundet.

Als „kleine Generalprobe“ bezeichnete Scharf die „Suite from Hymn of the Highlands“ von Philip Sparke, die die Stadtkapelle auch am Sonntag in Ingolstadt beim Oberstufenwettbewerb spielte, ebenso wie das Pflichtstück „Southwest Summer“ von Robert W. Smith. Zwei bilderreiche Kompositionen, in denen reizvolle Klanglandschaften entwickelt wurden. Die Interpretation beider Werke als Vorpremiere zeigte: Die Stadtkapelle hat sich mit großer Spielfreude auf den Wettbewerb vorbereitet. „Wir drücken die Daumen“, versprach Scharf. Man konnte sich sicher sein, dass in der großen Fangemeinde viele dieser Aufforderung nachkamen.

„Tintin“ des belgischen Komponisten Dirk Brossé ist eine Hommage an die Comic-Helden „Tim und Struppi“. Rasant, nachdenklich, vorwitzig, mit dramatischen Steigerungen und gemütlichem Walzertakt kam diese Musical-Suite daher und erweckte das Tim-und-Struppi-Abenteuer „Die Gefangenen der Sonne“ zum Leben. Zum Finale: nostalgischer Swing mit einem Glenn-Miller-Medley. Damit war noch nicht Schluss, denn die begeisterten Zuhörer forderten vehement eine Zugabe. Diese schenkte Hirsch mit verschmitztem Charme allen, die für die Stadtkapelle da sind: „Von ganzem Herzen“ hieß die beschwingte Polka von Jürgen Malterer.

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