Vorwitzig tänzelt die Tuba

Ein Artikel aus dem Erdinger Anzeiger vom 29. März 2010:

Erding – Mitreißende Klangbilder und unterhaltsame, niveauvolle Musik bestimmte das Frührjahrskonzert der Stadtkapelle am Samstagabend in der Stadthalle unter der Leitung von Martin Hirsch. Chramant führte Zweite Vorsitzende Ulrike Scharf durch das Programm.
Den Auftakt machte das Jugendorchester mit einem bemerkenswerten Medley con Stücken George Gershwin. Effeltvolle Dramatik bestimmte die Musik zum Filmepos Ben Hur, die Miklos Rozsa komponiert hatte. Wie die Pferde im Wagenrennen des Historienspektakels galoppierten die Töne ans Ohr, bäumten sich auf und entfalteten atemlose Dynamik. Im Kontrast dazu schuf James Barnes’ „Yorkshire Ballad“ eine poetische Idylle.
Dass ein so imposanten Instrument wie die Tuba eine derart geschmeidige Rasanz entwicklen kann, erstaunte beim Monti-Czardas – eine Meisterleistung von Hirsch, der die vorwitzig tänzelnde Melodie auf der Tuba spielte.
Gilt dieser berühmte Czardas doch als funkelndes Brillierstück für die Geige.
Wechselvoll wie die Geschichte vom „Herrn der Ringe“ ist auch die Filmmusik dazu. So tauchte das Publikum in eine fantastische Welt ein, wurde mit breitem Orchesterklang an düstere und geheimnisvolle Orte geführt. Eine Musik der mystischen Stille bot das traditionelle Wiegenlied der Maori „Hine e hine“. Ganz von fern wie ein zartes Klangspiel im Wind begann es mit flirrenden Tönen.
Die fröhliche Unbeschwertheit einen Rummelplatzes wurde in „Merry-Go-Round“ von Philip Sparke musikalisch gefasst. Eine „Liebeserklärung an die Musik“, so Scharf, hörte man mit John Miles’ „Music“. Zum Finale gab es eine Medley von Udo Jürgens Liedern. Witzig war der widerborstige Marsch, den die Stadtkapelle als Zugabe anstimmte. Statt militärischer Strenge gab es hier abgehobene Komik der Titelmusik zu „Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten“.

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