Ein Artikel aus dem Erdinger Anzeiger vom 15. April 2014:
Ein musikalischer Hochgenuss war das Frühlingskonzert der Stadtkapelle Erding. Es fand erstmals in der Turnhalle der Mädchenrealschule Heilig Blut statt und war bestens besucht.
Trotz großen kulturellen Parallelprogramms konnte Stadtkapellen-Vorsitzender Walter Dorn am Samstagabend viele Besucher in der sehr gut gefüllten Realschulturnhalle begrüßen, darunter 3. Bürgermeisterin Eva Kolenda und einige Stadträte. Ulrike Scharf, Vize-Vorsitzende der Stadtkapelle und Landtagsabgeordnete, fungierte bereits zum zehnten Mal als Sprecherin und kündigte das von Martin Hirsch fabelhaft zusammengestellte Konzertprogramm mit kurzen Infos zu den Stücken gut gelaunt an.
Zum Auftakt präsentierte das Jugendorchester der Stadtkapelle die „Hanseatic Suite“ von Jacob de Haan, es folgte die „Cell phone suite“ von Suzanne Welters. Der begeisterte Applaus bescherte den Besuchern gleich noch eine mitreißende Zugabe mit dem Time Warp aus dem Kult-Musical Rocky Horror Picture Show.
Die Stadtkapelle selbst nutze das Frühjahrskonzert als Generalprobe für den anstehenden internationalen Wettbewerb „Flicorno d’oro“ in Riva del Garda, der am 25. April am Gardasee stattfindet. Bereits beim ersten Stück „A Festival Prelude“ von Alfred Reed war zu erkennen, dass die 57 Musiker nun von der Mittelklasse in der Oberklasse angekommen sind.
Sie stellten dem Publikum das Pflichtstück des Wettbewerbs die „Suite Appenninica“ von Franco Arrigoni vor, die aus drei Sätzen besteht. Das schmissige Werk erzählt die Geschichte von einem blühenden Pfirsich, einem fröhlichem Maifest und beinhaltete eine Abendmusik. Bei „When I walk alone“ von Jan Hadermann brillierte Solistin Sarah Paatz auf der Tenorposaune. Vor der Pause machte die Stadtkapelle mit dem kräftigen „March-Bou-Shu“ noch einen Abstecher nach Japan.
Im zweiten Teil des Konzerts wurden auch andere Länder musikalisch besucht. Mit „Lord Tullamore“ von Carl Wittrock ging es nach Irland. Anschließend kamen die Freunde traditioneller Blasmusik auf ihre Kosten. Beim „Alten Dessauer“ beeindruckte Florian Hörl als Solist mit seiner Trompete.
Es folgte Klassik pur bei „Il Postino“ von Luis Bacalov und beim State-side Stomp (Aspects of America) von Derek Bourgeois swingten Blues und Jazz, bevor das letzte Stück die Besucher in die neue Welt nach „Oregon“ von Jacob de Haan entführte. Die Besucher dankten den Musikern für ihre Leistung mit lang anhaltendem Applaus. Als Zugabe spielte die Stadtkapelle die Strauß-Polka „Vergnügungszug“.
Nicht zu übersehen und zu überhören war während des Konzerts das neue Orchestermitglied. Die vereinseigene Bassklarinette ist ein Schlüsselinstrument im symphonischen Blasorchester und verbindet Holz- und Blechregister, erklärte Hirsch. Sie hatte Premiere und wurde von Julia Hochholzer hervorragend gespielt.