26. Bezirksmusikfest und 30. Geburtstag der Stadtkapelle

Ein Artikel aus dem Erdinger Anzeiger vom 3. September 2018:

Erding als klingendes Zentrum der Blasmusik – Melodie des Zusammenhalts

Starkes Bekenntnis zur Volksmusik: Sieben Blaskapellen haben am Sonntag mit der Stadtkapelle Erding deren 30-jähriges Bestehen und das 26. Bezirksmusikfest gefeiert. Im Gottesdienst schlug Stadtpfarrer Martin Garmaier auch (kirchen-)kritische Töne an. Das Wetter spielte mit.

Erding – Kräftiges Glockengeläut vom Stadtturm war für die Gastensembles der Weckruf, sich auf den Sternmarsch durch die Innenstadt zum Schrannenplatz zu begeben. Den Auftakt bildeten die Trachtenkapelle Massing und die Kirchdorfer Blasmusik. Es folgten die Feldkirchner Blaskapelle, die Stadtkapelle Freising, die Blaskapelle Isen, der Musikverein Moosinning und die Stadtkapelle Unterschleißheim. Vom Gastgeber, der heuer sein 30-jähriges (Wieder-)Gründungsfest feiert, wurden sie vor dem Altar mit dem festlich geschmückten Rathaus als Kulisse begrüßt. Dies übernahm Vorsitzender Walter Dorn.

In seiner Festpredigt verwendete Stadtpfarrer Martin Garmeier Sprachbilder aus der Musik. „Eine Melodie besteht nicht nur aus einem Ton. Für den guten Klang einer Melodie braucht man nicht nur ein einziges Instrument. Wo nur einer was zu sagen hat, wird es schnell eintönig und damit langweilig.“ Genauso sei es bei der Gemeinschaft der Menschen. Auch hier komme es auf jeden einzelnen an. Anderseits könne das Individuum auf die Gemeinschaft vertrauen.

Wie bei der Musik bedarf es nach Auffassung Garmaiers auch im Leben Gesetze. „Sie sind das Geländer auf der breiten Treppe des Lebens, damit ich nicht herunterfalle.“

Zur aufgeheizten politischen Debatte in Deutschland bemerkte der Theologe: „Patentrezepte gibt es nicht.“ Man dürfe auch nicht immer nach der starken Hand rufen und gesellschaftliche Verantwortung abwälzen.

Nicht zuletzt kirchenkritisch äußerte sich Garmaier. Er zeigte kein Verständnis für die Vertreter seines Glaubens, die sich gegen das gemeinsame Abendmahl katholischer und protestantischer Christen aussprechen. „Für mich ist das theologisches Kleinbürgertum. Es ist der Versuch. Macht über andere auszuüben.“

Die Fürbitten verlasen Mitglieder der Stadtkapelle. Am Schluss richtete Garmaier noch einmal den Blick in den zwar grauen, aber trockenen Himmel und meinte mit einem Augenzwinkern: „Petrus, Dir danke ich auch.“

Nach dem Gottesdienst, den die Stadtkapelle unter der Leitung seines bewährten Dirigenten Martin Hirsch musikalisch gestaltet hatte, formierten sich alle acht Ensembles auf dem Schrannenplatz zu einem Gemeinschaftskonzert. Mehrere hundert Bürger lauschten, unter ihnen auch Schirmherr und Oberbürgermeister Max Gotz sowie Landtagsabgeordnete und stellvertretende Stadtkapellenvorsitzende Ulrike Scharf.

Vorsitzender Dorn bedankte sich bei der Stadt für die jahrzehntelange Unterstützung. Gotz sagte für zahlreiche musikalische Genüsse Vergelt’s Gott.

Nach dem Festakt marschierten die acht Kapellen durch die Lange Zeile zum Volksfestplatz, wo bis zum frühen Abend munter aufgespielt wird.

Bayerisch-Böhmisch-Blasmusikwettbewerb im Stiftungszelt

Ein Artikel aus dem Erdinger Anzeiger vom 3. September 2018:

Hohenpoldinger Blaskapelle lässt Konkurrenz den Vortritt

Das erste Mal richtete die Stadtkapelle Erding das Bezirksmusikfest aus und feierte auch gleich ihr 30- jähriges Bestehen.

Fröhliche Stimmung herrschte am Samstag im Stiftungszelt, als dort mit vielen Besuchern der Bayerisch-Böhmisch-Blasmusikwettbewerb im Stiftungszelt stattfand. Das zweitägige Bezirksmusikfest an diesem Wochenende wurde erstmals von der Stadtkapelle Erding ausgerichtet, die zugleich mit viel Musik ihr 30-jähriges Bestehen feierte. Mit der Blaskapelle Hohenpolding nahm nur ein Ensemble aus dem Landkreis teil. Es musste sich mit dem vorletzten Platz zufrieden geben.

Die Jury bestand aus Blasmusikexperten des Musikbunds von Ober- und Niederbayern. Dafür waren Kurt Pascher aus Augsburg, Karl Edelmann aus Weilheim und Elmar Walter aus Nußdorf nach Erding gereist. Sechs Kapellen maßen ihr Können im Wettbewerb. Das Wertungsspiel nahm den ganzen Tag in Anspruch. Hochkonzentriert verfolgte die Fachjury das Musikgeschehen. Dies dürfte bei der umgebenden typischen Bierzelt-Geräuschkulisse eine Herausforderung gewesen sein. Gleichzeitig sorgten die verschiedenen Orchester mit ihren schwungvollen Beiträgen für beste Unterhaltung im Zelt.

Moderator Georg Ried vom Bayerischen Rundfunk führte durchs Programm des großen Blasmusiktreffens. Gespannt wartete man auf die Bekanntgabe der Sieger, und es wurden viele Daumen gedrückt. Die Oberhauser Musikanten erhielten den ersten Preis, gefolgt von den Schöffeldinger Musikanten und den Woringer Musikanten. Platz vier ging an die Ulrichsbläser Büchlberg, Platz fünf an die Blaskapelle Hohenpolding und Platz sechs an die Stadtkapelle Unterschleißheim.

Nach der Siegerehrung klang der Abend im Festzelt mit den Brauhaus-Musikanten aus, die 2017 den Grand Prix der Blasmusik gewonnen hatten.