Volle Unterstützung für die Stadtkapelle

Ein Artikel aus dem Erdinger Anzeiger vom 23. Februar 2018:

Sie ist das musikalische Aushängeschild der Stadt und seit 2014 auch Kulturpreisträger des Landkreises: die Stadtkapelle Erding. Heuer jährt sich ihre Wiedergründung zum 30. Mal. Das wird am ersten Herbstfest-Wochenende gefeiert.

Erding–Zum 30-jährigen Wiedergründungsfest der Stadtkapelle findet am Samstag/Sonntag, 1./2. September, das Bezirksmusikfest in Erding statt. Genau am ersten Herbstfest-Wochenende. Das ist kein Zufall. Dazu wird ein umfangreiches Programm geboten, dem die Stadträte im Verwaltungs- und Finanzausschuss jetzt zustimmten.

So ist am Samstag ein Musikantenwettbewerb „Bayrisch Böhmisch“ mit mehreren Kapellen im Festzelt geplant. Am Sonntag folgt ein Sternmarsch von Musikkapellen in die Innenstadt. Dabei marschieren die Musiker aus verschiedenen Richtungen zum Schrannenplatz. Dort wird dann eine Andacht gefeiert, ehe alle zusammen über die Lange Zeile zum Herbstfest ziehen.

Um diese Großveranstaltung stemmen zu können, unterstützt die Stadt das 60 Musiker starke Orchester mit einer Art Bürgschaft, wie sich Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) ausdrückte. Damit sichert die Stadt zu, nachgewiesene ungedeckte Ausgaben bis maximal 8000 Euro zu übernehmen. Nur so könne eine Großveranstaltung dieser Art von einem Verein bewältigt werden, erklärte Gotz. Es gehe um Absperr- und andere Sicherheitsmaßnahmen, die sehr kostenintensiv seien, „weil wir dazu eine Fremdfirma brauchen, denn alle Materialien sind im Bauhof nicht vorrätig“. Außerdem führe der Vorstand der Stadtkapelle bereits Gespräche mit Sponsoren, um weitere Unterstützung zu bekommen.

Das Wiedergründungsfest ist das eine, der jährliche Zuschuss für die Stadtkapelle das andere. Diesen erhöht die Stadt ebenfalls, auf nun 16 000 Euro. Dies gilt für die nächsten fünf Jahre. Seit 2013 hatte es 12 000 Euro pro Jahr gegeben. Vorsitzende Walter Dorn begründete den Mehrbedarf mit den steigenden Kosten für die Nachwuchsarbeit im Jugendorchester, für Trachten, Instrumente und vor allem das Notenmaterial. Außerdem will der Verein nach 13 Jahren die Aufwandsentschädigung für seinen Dirigenten Martin Hirsch anheben. Sie liege „weit unter Aufwandsentschädigungen vergleichbarer Dirigenten“, schrieb Dorn. Und man wolle schließlich nicht, dass dieser auf falsche Gedanken komme, „außer uns musikalisch anzuführen“.

Beim OB und den Stadträten rannte Dorn mit seinem Antrag offene Türen ein. Auch wenn Hubert Niestroy (SPD), erst seit vergangenen März im Gremium, den Antrag „etwas dahingerotzt“ fand. Ihm fehlten die Nachweise, „denn ich kenne die Kostenentwicklung nicht“. Da half ihm der OB und betonte, dass die Stadtkapelle sämtliche Kosten detailliert nachweise: „Das hat eine sehr seriöse Tradition.“

Jakob Mittermeier (CSU) bezeichnete das Orchester als „exzellentes Aushängeschild“ der Stadt. „Es hat gute Musiker, weil es einen guten Dirigenten hat, der auch das Rüstzeug hat, sie weiterzuentwickeln.“ Rainer Mehringer (Freie Wähler), dessen Tochter selbst in der Stadtkapelle spielt, sprach von ständig fortschreitender Jugendarbeit. Und Ludwig Kirmair (CSU) empfahl Niestroy, Mitglied der Stadtkapelle zu werden, „dann kriegt man monatlich ein Schreiben, was alles passiert ist“. Letztlich stimmte das Gremium einhellig zu.

Bildunterschrift: Fesche Musiker hat die Stadtkapelle Erding in ihren Reihen. Mit ihrem Dirigenten Martin Hirsch (vorne, l.) und dem Vorsitzenden Walter Dorn (r. mit Tenorhorn) plant sie heuer große Veranstaltungen zum 30. Wiedergründungsfest.

Bezirksmusikfest zum Jubiläum

Ein Artikel aus der Süddeutschen Zeitung vom 21. Februar 2018:

Stadtkapelle richtet Wettstreit von Musikanten aus

Zu ihrem 30-jährigen Bestehen feiert die Stadtkapelle Erding in diesem Jahr ein Bezirksmusikfest am Samstag und Sonntag, 1. und 2. September. Die Stadt Erding wird dazu eine Bürgschaft in Höhe von 8000 Euro übernehmen, falls die Kapelle auf Kosten sitzen bleibt, das hat der Verwaltungs- und Finanzausschuss am Dienstag beschlossen. OB Max Gotz (CSU) wies gleich darauf hin, dass die Stadtkapelle sich bereits um finanzielle Unterstützung bemühe. So habe sie bereits die Zusage, dass die Gastmusiker im Festzelt kostenlos bewirtet werden.

Das Bezirksmusikfest findet während des Erdinger Herbstfestes statt. Und Gotz vermutet, dass sich etliche Erdinger über verstärkerfreie Musik freuen werden. Geplant ist für Samstag, 1. September, ein Musikantenwettbewerb mit anschließender Siegerehrung. Am Sonntag folgt ein Sternmarsch in der Innenstadt, wo eine Andacht stattfindet, ein gemeinsamer Ausmarsch zum Festplatz bildet den Abschluss der Veranstaltung. Unter den Stadträten stieß die Bitte um eine Bürgschaft auf Zustimmung, ebenso die Idee eines Bezirksmusikfestes, das Werbung für das Volksfest sei, wie Jakob Mittermeier (CSU) sagte.

Dass die Stadtkapelle Erding sich mittlerweile den Ruf eines Aushängeschildes ihrer Heimatstadt erarbeitet hat, war auch an einem weiteren Beschluss des Verwaltungs- und Finanzausschusses abzulesen. Die Kapelle hatte darum gebeten, den jährlichen Zuschuss der Stadt Erding von 12000 auf 16000 Euro zu erhöhen – dies aber nur auf Vorlage von Rechnungen, die belegen, dass die Stadtkapelle finanziell überfordert ist. OB Max Gotz (CSU) machte schnell klar, dass er diesem Antrag gerne zustimmen wolle, ebenso sahen dies Rainer Mehringer (FW), Ludwig Kirmair und Jakob Mittermeier (beide CSU). Sie betonten, dass sich die Kapelle unter ihrem Dirigenten Martin Hirsch auf den Weg in den „Oberstufenbereich“ befinde, außerdem mache sie eine hervorragende Jugendarbeit. Nur Hubert Niestroy (SPD) war unzufrieden und meinte, der Antrag der Stadtkapelle erscheine ihm „hingerotzt“. Er wünsche genauere Hinweise zu Kosten für Noten, Instrumente, Ausgaben in der Jugendarbeit und die Aufwandsentschädigungen für den Dirigenten. Er stimmte am Ende aber auch zu, vielleicht auch weil Gotz gesagt hatte, dass die Stadtkapelle selbst versuche, Defizite mit Geld von Sponsoren abzudecken.