Ein Artikel aus dem Erdinger Anzeiger vom 27. April 2015:
Die temperamentvolle Musizierfreude der Stadtkapelle Erding, versiert und engagiert geleitet von Martin Hirsch, begeisterte beim Frühjahrskonzert am Samstagabend in der Stadthalle die vielen Zuhörer. Durchs Programm führte Ulrike Scharf, wobei es dem Vorsitzenden Walter Dorn sichtlich Stolz bereitete, sie jetzt als Staatsministerin zu begrüßen.
Zunächst gestaltete das Jugendorchester der Stadtkapelle mit fröhlicher Energie den Auftakt und beeindruckte mit seinem Können – geglückte und gelebte Nachwuchsarbeit. Die Jugendlichen entführten das Publikum mit Elton Johns Musik zu „König der Löwen“ in die Welt der bilderreichen Filmmusik und wurden mit großem Applaus verabschiedet.
Dann begrüßte die Stadtkapelle ihre Fans mit dem fulminanten „Stanshawe March“ von Derek Bourgeois. Anschließend lud Scharf zu einem „musikalischen Spaziergang durch Manhattan“ ein. Nur allzu gerne unternahm man diese unterhaltsame Musikreise, die der Blasmusikkomponist Johan de Meij in seinem „Downtwon Divertimento“ entwickelt hat. Die flotten Klänge ließen herumtollende Hunde im Madison Square Park über die Wiese sausen und die Wolkenkratzer in der Abendsonne funkeln. „Mehr als deutsche Urlaubsphantasien“, so Scharf, vermittelte die Walzersuite „España“, wobei hier der 70er jahre-Hit von Cindy und Bert „Wenn die Rosen erblühen in Malaga“ einfloss.
Nach der Pause elektrisierte „High Voltage“ mit markanten Bläsersoli. Gebannte Stille herrschte im Saal, als die Stadtkapelle mit der herausragenden 15-jährigen Violinistin Clara Büsel das filmmusikalische Thema zu „Schindlers Liste“ anstimmte. Dieses innig gespielte, traurige und poetische Stück von John Williams berührte die Herzen.
Opulente und originelle Klänge vereinten sich in den Melodien zum Dschungelbuch. Da marschierte die Elefantenherde zwischen den Stuhlreihen hindurch, Mogli stromerte im Urwald umher, Balu der Bär riet „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ und Affenkönig Louie genoss sein Spiel mit dem Feuer. Sommersehnsucht umwehte die Ohren als „Chan Chan“ mit dem Bläsersolisten Attila Szányi aus dem Repertoire der Band „Buena Vista Social Club“ erklang. Kein Wunder, dass Francisco Repilado diese hinreißende Musik nicht nur komponiert, sondern „geträumt“ habe, wie Scharf erzählte. Auch ein Stoff, aus dem Träume gewebt sind: das mit Klezmer-Motiven durchwirkte Finale. Als Zugabe gab’s einen Marsch zum Mitklatschen.