Ein Artikel aus dem Erdinger Anzeiger vom 3. Mai 2022:
Stadtkapelle Erding meldet sich mit mitreißendem Konzert aus Corona-Zwangspause zurück
Einen verheißungsvollen Neuanfang gestaltete die Stadtkapelle Erding am Samstagabend in der gut besuchten Stadthalle. Für das gelungene Konzert nach der langen Pandemie-Pause gab es fulminanten Applaus.
Der große Hunger nach Livemusik sei spürbar gewesen, freute sich Vorsitzender Christoph Träger über die begeisterten Reaktionen. Er begrüßte das Publikum herzlich und betonte: „Ein großer Dank gilt den über 80 mitwirkenden Musikern und Musikerinnen in beiden Orchestern, die trotz der mehrmaligen Einstellung des Probenbetriebs in den letzten zwei Jahren der Stadtkapelle treu geblieben sind.“
Träger, für den das Konzert als neuer Vorsitzender eine Premiere war, überreichte seinem Vorgänger Walter Dorn ein Geschenk. Dorn habe mit seinem unermüdlichen Einsatz die Stadtkapelle „in den letzten 25 Jahren zu dem gemacht hat, was sie heute ist“. Auch habe er mit dem neuen Probenraum – unterstützt von der Stadt – sein großes Ziel erreicht, um die Zukunft des Orchesters langfristig zu sichern.
Das Jugendorchester und die Stadtkapelle entführten das Publikum unter der Leitung von Martin Hirsch in verschiedenste Klanglandschaften, sorgten für gute Laune und beste Unterhaltung. Das Jugendorchester spielte zur Begrüßung eine Fanfare und bezauberte die Zuhörer mit „Seemannsflair, lateinamerikanischen Rhythmen, Lebensfreude und Leichtigkeit“, wie Rebecca Holzner sagte, die durch den Abend führte.
„A little Concert Suite – die stattliche Intrada, die bewegte Siciliana, das melodische Scherzo und die temperamentvolle Gigue – wie kommen sie zusammen? In einer Suite!“, stellte Holzner das Eröffnungsstück der Stadtkapelle vor – ein Hörvergnügen in vier Sätzen. Mit „The Witch and the Saint“ wurde das Mittelalter musikalisch bereist, mit „The Legend of the Amber Room“ das geheimnisvolle Bernsteinzimmer gesucht.
„Wussten Sie übrigens, dass Johann Sebastian Bach als Prüfer von Orgelneubauten unterwegs war?“, fragte Holzner in die Runde und schlug den Bogen zu beachtlichen Leistungen aus den Reihen der Stadtkapelle: „Eine Prüfung haben auch drei Musiker der Stadtkapelle abgelegt – nämlich das Leistungsabzeichen in Gold des Bayerischen Blasmusikverbands.“ Dazu gratulierte sie Sophie Heilmaier, Luisa Schuhmann und Moritz Birg.
Es folgten die Stücke „Madurodam“ und „It’s a Groovy World“. Zum Schluss gab’s einen Abstecher in die Musik der 80er Jahre, wobei die Moderatorin auch auf typische Modeaccessoires und charakteristische Trends einging. „Karottenhosen, Puffärmel, Neonfarben, Leggings, Aerobic als Kultsport, Zauberwürfel, Vokuhila, der Walkman als die Erfindung und natürlich die neue Deutsche Welle.“ Man erinnerte sich an Rosis legendäre Telefonnummer, als „Skandal im Sperrbezirk“ erklang, blickte mit Hubert Kah in den „Sternenhimmel“, hörte die damit verbundene süße Frage, ob denn Liebe Sünde sei, und hatte mit „Rock Me Amadeus“ den coolen Falco vor Augen.
Zum Ausklang kredenzte die Stadtkapelle eine besondere Zugabe: „Ein froher Tag“. Ein Marsch, den der damalige Vorsitzende Walter Dorn in Auftrag gegeben und den Johannes Rothenaicher zur Einweihung des neuen Probenraums komponiert hatte. Mit diesem flotten Rausschmeißer wurde das Publikum in den Abend entlassen.