Stadtkapelle stellt sich neu auf

Ein Artikel aus dem Erdinger Anzeiger vom 11. Oktober 2021:

Walter Dorn rückt ins zweite Glied zurück – Christoph Träger jetzt Vorsitzender

Viele Dankesworte, Rückschau, Ausblicke, Momente der Rührung und ein geglückter Generationswechsel: Große Veränderungen wurden in der Jahreshauptversammlung der Stadtkapelle Erding im neuen Probenraum im Obergeschoss der Mensa in Altenerding beschlossen. Vorsitzender Walter Dorn, der 25 Jahre dieses Amt engagiert ausgeübt hatte, trat in die zweite Reihe zurück. Sein Nachfolger ist der bisherige Schriftführer Christoph Träger.
Zweite Vorsitzende Ulrike Scharf und Kassier Friedhelm Rickert, die beide 17 Jahre lang mit großer Einsatzbereitschaft mitgewirkt hatten, traten nicht zur Wiederwahl an. Christoph Träger wird von seinem neuen Vize Walter Dorn, Schriftführerin Antonia Träger, Schatzmeisterin Sophie Heilmaier, Beisitzer Moritz Birg und Michael Haslach unterstützt.
Dorn sagte in seinem Rückblick, er habe einst seine Visionen auf einen Bierdeckel geschrieben, darunter das Vorhaben, die Stadtkapelle zum Oberstufenorchester hinzuführen und als großes Ziel, einen eigenen Probenraum zu erhalten. Unter Dorns Vorsitz und der beständigen Unterstützung aller Aktiven sind seine Visionen Wirklichkeit geworden.
Und es passierte noch viel mehr: Das Publikum erlebte unter der Leitung des Dirigenten Martin Hirsch, der seit 15 Jahren mit dem Orchester arbeitet, glanzvolle und hochkarätige Konzerte. 2014 wurde der Stadtkapelle der Kulturpreis des Landkreises verliehen. Im selben Jahr wurde ihr die Ehre zuteil, sich ins Goldene Buch der Stadt Erding einzutragen.
Sie sei „das Aushängeschild der Stadt Erding“, sagte Kulturreferent Ludwig Kirmair in der Jahreshauptversammlung. Er bescheinigte dem scheidenden Dorn „beharrliches und dabei stets freundliches Verhandlungsgeschick“. Dirigent Hirsch dankte dem langjährigen Vorsitzenden für seine „Kollegialität, Hilfsbereitschaft zu jeder Tages- und Nachtzeit“. Sein Fazit zum ehrenamtlichen Engagement: „Walter, du hast sehr viel erreicht.“
Hirsch blickte als Kulturschaffender auf das Corona-Krisenjahr zurück und fand für die Situation vieler Künstlerkollegen deutliche Worte. Für viele sei es „eine Zeit des Niedergangs und der existenziellen Zersetzung“ gewesen. Der Dirigent dankte der Stadtkapelle hinsichtlich seines weiterlaufenden Vertrages für die Solidarität während der Pandemie, in der kaum Aktivitäten möglich gewesen seien. Er selbst hat diese Zeit des Stillstands für Fort- und Weiterbildungen genutzt, unter anderem zur Vereinsführung. Er berichtete hinsichtlich des Unterrichts von einem „regen Leben“ im Online-Bereich und auch, dass dank des neuen Probenraums, der geräumigen „Sempt-Philharmonie“, wie Hirsch augenzwinkernd meinte, wieder Präsenzproben stattfinden könnten. Den Bestand zu erhalten, den Neuaufbau und die gezielte Nachwuchsarbeit nannte Hirsch als die zeitnahen Aufgaben.
Walter Dorn berichtete von einem leichten Rückgang der aktuellen Mitgliederzahlen von 257 auf 252 Personen, davon 112 Aktive und 140 Passive. Der langfristige Weg sei wieder hin zum Oberstufenorchester. Dorn lobte das gute Abschneiden einiger Mitglieder bei Leistungsprüfungen und betonte, dass das Jugendorchester ebenfalls einen hohen Stellenwert besitze. „Wir haben viel bewegt“, bilanzierte er und dankte allen für die Unterstützung, explizit seiner Ehefrau Andrea.
Den scheidenden Vorsitzenden zum Ehrenvorsitzenden zu ernennen, mit diesem Vorschlag stieß CSU-Stadtrat Walter Rauscher in der Versammlung offene Türen auf. Dorn könne sich schon mal vorbereiten, „dass es so kommen wird“, kündigte sein Amtsnachfolger Christoph Träger an. Er sprach „von großen Fußstapfen“, die Dorn hinterlasse, dankte den Mitgliedern für das Vertrauen und sagte: „Ich freue mich auf die Arbeit in der neuen Vorstandschaft.“

Bildunterschrift: Generationswechsel im Vorstand der Stadtkapelle Erding (sitzend, v. l.): Schatzmeisterin Sophie Heilmaier, Vorsitzender Christoph Träger, Schriftführerin Antonia Träger, (stehend, v. l.) 2. Vorsitzender Walter Dorn, Beisitzer Moritz Birg und Dirigent Martin Hirsch.

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